Die Entsorgungs- und Recyclingbranche spielt eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Egal ob privat oder gewerblich: Wo produziert und konsumiert wird, entsteht auch Abfall. Dieser Abfall kann teilweise wiederverwertet und in den Kreislauf zurückgeführt werden, während nicht verwertbarer Abfall fachgerecht entsorgt werden muss. Ziel ist es, nicht verwertbare Abfallmengen möglichst gering zu halten, um Ressourcen zu schonen und Umwelt und Klima zu schützen. Hierbei leisten Waagen, vor allem in dieser Branche, einen entscheidenden Beitrag.
Abfall ist nicht gleich Abfall
Egal ob Lebensmittel, Kleidung, Baustoffe, Chemikalien oder Möbel – die Abfallarten sind vielfältig. Daher ist eine separate Behandlung des Abfalls eine effiziente Lösung, um möglichst viel wiederverwenden zu können. Wussten Sie, dass das Thema Mülltrennung in Deutschland ihren Ursprung erst Ende der 1970er Jahre hatte? Damals verursachten riesige Deponien mit tonnenweise, unsortiertem Müll eine Belastung für Natur und das Klima. Um Schadstoffe zu reduzieren und die Wiederverwertung anzukurbeln, wurde zunächst die Trennung von Altglas und Papier eingeführt, gefolgt vom gelben Sack und später auch der Rest- und Biomülltonne. Seither wird die Mülltrennung stetig optimiert, um möglichst viel recyceln zu können.
Der Weg des Abfalls – von der Tonne bis zur Wiederverwertung
Schritt 1: Sammlung
Der getrennte Abfall wird von Müllfahrzeugen eingesammelt.
Schritt 2: Transport
Müllfahrzeuge transportieren den Abfall zu den entsprechenden Entsorgungs- und Verwertungsanlagen.
Schritt 3: Sortierung
In diesen Anlagen werden Abfallprodukte in Kategorien sortiert. Oft findet hier auch eine grobe Reinigung statt.
Schritt 4: Verwertung
abhängig vom Abfallprodukt gibt es hier zwei Wege:
Recycling
Wertstoffe wie bspw. Papier und Plastik werden gereinigt, eingeschmolzen, geschreddert, gepresst oder anderweitig aufbereitet, um neue Produkte herstellen zu können z.B. Granulate
Entsorgung
der Abfall wird verbrannt, woraus Energie gewonnen werden kann.
Sondermüll wie Batterien oder Gefahrenstoffe werden separat unter Sicherheitsbedingungen behandelt.
Schritt 5: Deponie
Nicht verwertbare Abfälle wie z.B. Asche und Bauschutt werden hier gelagert, verdichtet und abgedeckt, um die Umwelt möglichst wenig zu belasten.
Richtiger Umgang mit Abfall = Umwelt- und Klimaschutz
Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind heute wichtiger denn je. Durch den wachsenden Konsum und den steigenden Abfallmengen ist es daher besonders wichtig, die Entsorgungs- und Recyclingbranche weiterhin zu optimieren, um Ressourcen zu schonen, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und die Umwelt zu entlasten.
Einen kleinen Beitrag können wir selbst dazu leisten, indem wir weniger Abfall produzieren und unseren Müll richtig trennen.
Waagen als effizientes Hilfsmittel
Auch in der Entsorgungs- und Recyclingbranche kommen unterschiedliche Waagen regelmäßig zum Einsatz. Denn auch Abfall muss verwogen werden. Was auf dem ersten Blick erst einmal unbedeutend erscheint, ist in Wahrheit tatsächlich von hoher Relevanz. Die wichtigsten Punkte hierbei sind:
Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben
Abfälle müssen in Deutschland nach der Abfallverzeichnisverordnung (AVV) nach Kategorien eingestuft werden, um sie fachgerecht entsorgen zu können. Bei gefährlichen Abfällen ist ein elektronisches Nachweisverfahren (eANV) zusätzlich vorgeschrieben.
Ermittlung von fairen Abrechnungen
Auf dem Wertstoffhof bspw. werden Fahrzeuge mithilfe einer Fahrzeugwaage vor und nach der Entladung verwogen. Mit der Differenz kann die tatsächliche Abfallmenge bestimmt werden und somit eine korrekte Abrechnung erfolgen.
Kontrolle, Dokumentation und Rückverfolgbarkeit von Gewichtsdaten
Bei jeder Gewichtserfassung werden Daten digital gespeichert und bieten somit die Möglichkeit, Abfallmengen von bestimmten Lieferanten zurückzuverfolgen.
Ebenso lassen sich bspw. Statistiken erstellen, wie viel Papiermüll in einem bestimmten Zeitraum produziert wurde.
Optimierung der Kreislaufwirtschaft
Durch die genaue Erfassung von Abfallmengen wird sichtbar, welche Abfallarten in welchen Mengen auftreten. Dadurch lassen sich Materialien gezielt in den Kreislauf zurückführen. Durch die Wiederverwertung werden Ressourcen geschont und somit die Kreislaufwirtschaft gestärkt
Häufig verwendete Waagen in der Entsorgungs- und Recyclingbranche
Fahrzeugwaagen
Das Gewicht wird vor und nach der Verladung oder Entladung z.B. eines Müllfahrzeuges ermittelt. Fahrzeugwaagen sind sowohl in Biogasanlagen, als auch in Recyclinghöfen und Müllverbrennungsanlagen vertreten.
Bodenwaagen
Für kleinere Abfallmengen werden oftmals Bodenwaagen eingesetzt, wobei der Abfall z.B. in gepresster Form, auf Paletten oder in Behältern verwogen wird. Die Einsatzorte sind auch hier breit gefächert. Sie kommen z.B. auch für die Verwiegung von Gefahrenstoffen zum Einsatz (eANV).
Kranwaagen
Vor allem beim Verladen von schweren oder sperrigen Teilen wie Metallschrott, können Gewicht und Menge mithilfe dieser Waagen erfasst werden. Sie werden unter Anderem auf Wertstoffhöfen oder Entsorgungsanlagen eingesetzt.
Bandwaagen
Diese Waagen werden z.B. in Sortieranlagen zur Erfassung von Mengenströmen eingesetzt. Die Abfallmengen werden hierbei im Durchlauf erfasst. Häufig findet man Bandwaagen auch bei Schiffverladungen.
Containerwaagen
Containerwaagen sind speziell für die Verwiegung von einzelnen Containern konzipiert. Diese können angepasst werden in der Größe und für unterschiedlichste Containermaße. Zum Einsatz kommen sie z.B. bei Containerdiensten oder Wertstoffhöfen.
Fazit
In der Entsorgungs- und Recyclingbranche leisten Waagen einen entscheidenden Beitrag, indem sie Gewichtsdaten präzise erfassen, faire Abrechnungen ermöglichen, Transparenz schaffen und dabei unterstützen, Prozesse effizient zu steuern. Ebenso leisten sie einen indirekten Beitrag zum Umwelt und Klimaschutz, da durch ihren Einsatz die Stärkung der Kreislaufwirtschaft, die Ressourcenschonung und die Wiederverwertung von Materialien gefördert werden kann.